Geriatrie
Der Begriff der Geriatrie (vom griech. geron „alt“), übersetzt „Altersheilkunde“, bezeichnet das ergotherapeutische Arbeiten mit alternden Menschen. Die Ergotherapie ist hierbei nicht nur in Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren im Einsatz, sondern auch im häuslichen Bereich oder als ambulantes Angebot in Alten- und Pflegewohnheimen.
Ergotherapie ist im geriatrischen Bereich sinnvoll, wenn…
- …ältere Menschen im häuslichen Umfeld sturzgefährdet sind.
- …bei älteren Menschen nach einer Erkrankung (z.B. Sturz, Schlaganfall etc.) der Übergang zurück ins häusliche Umfeld Unterstützung oder Anpassung braucht (z.B. Hilfsmittelberatung, Gefahrenquellen vermeiden u.Ä.).
- …pflegende Angehörige bei der Unterstützung der/des Betroffenen (z.B. Transfer aus dem/ins Bett, den Rollstuhl oder das Auto) gefordert/belastet sind.
- …es darum geht kognitive Fähigkeiten (z.B. Merkfähigkeit, Konzentration, Orientierung etc.) zu erhalten und zu fördern.
- …von Demenz betroffene Menschen bzw. deren Angehörige Unterstützung im Alltag brauchen.
- …nach einem Sturz alltägliche Handgriffe (Zubereitung einfacher Mahlzeiten oder Getränke, Körperpflege, Treppen steigen) trainiert, oder der Einsatz von Hilfsmitteln erlernt werden muss (Einsatz von Rollator oder anderen Gehhilfen).
- …fein- oder grobmotorische Handgriffe trainiert werden sollen, um die Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten.
Die Ziele in der Geriatrie orientieren sich natürlich an oben genannten Schwierigkeiten/Themen und können häufig auch pflegende Angehörige mit einschließen:
- Elisabeth bewegt sich mit dem Rollator sicher im Erdgeschoß ihres Hauses.
- Elisabeth bereitet sich an der Küchenzeile stehend einen Tee zu und trägt diesen zum Tisch.
- Elisabeth nutzt nach der Rückkehr in ihr häusliches Umfeld den neu eingebauten Treppenlift selbstständig richtig und sicher.
- Maria transferiert Elisabeth unter Zuhilfenahme von erlernten Handgriffen rückenschonend vom Bett in den Rollstuhl.
- Teppiche und andere Stolperfallen im häuslichen Umfeld sind entfernt oder entsprechend markiert, wenn Elisabeth aus der Rehabilitation nach Hause zurückkehrt.
- Elisabeth führt einmal täglich 10 Minuten unter der Aufsicht ihrer Tochter ein Kraft- und Gleichgewichtstraining zur Sturzprophylaxe durch.
- Elisabeth kennt Tag, Monat und Jahreszeit und ist sich bewusst, wo sie sich befindet.
Zum Einsatz kommen in der Ergotherapie dementsprechend unter anderem folgende Therapiemittel:
- Hilfsmittelberatung, -einschulung und -training
- Sturzprophylaxe (gezieltes Kraft- und Gleichgewichtstraining, Vermeidung von Sturzquellen)
- Feinmotoriktraining für und an Alltagstätigkeiten
- Kognitives Training (Gedächtnistraining) zur Erhaltung und Förderung geistiger Aktivität, Orientierung, Konzentration und Aufmerksamkeit (Musik, Gedichte, Sprichworte etc.)
- Erlernen von gelenk-, rücken- und kraftschonenden Transfertechniken für Angehörige und Betroffene
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- Biographiearbeit