Pädiatrie

Pädiatrie (vom griech. pais „Kind“ und iatros „Arzt“) bedeutet übersetzt Kinderheilkunde und bezeichnet in diesem Fall das ergotherapeutische Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen. Ergotherapie kann in diesem Bereich sinnvoll sein, wenn ihr Kind aufgrund einer Diagnose wie z.B. ADHS, UEMF, Autismus, Entwicklungsverzögerung uvm. Schwierigkeiten dabei hat…

  • …sich die Schuhe zu binden.
  • …altersentsprechend auszumalen oder zu zeichnen und den Stift geschickt zu halten.
  • …einen Ball zu fangen/gezielt zu werfen.
  • …ruhig bei einer Aufgabe am Tisch sitzen zu bleiben.
  • …das Fahrrad fahren zu erlernen.
  • …sich für eine dominante Hand zu entscheiden und immer wieder einen wechselnden Handgebrauch zeigt (Rechtshänder oder Linkshänder?).
  • …Knöpfe und Reißverschlüsse zu öffnen/schließen oder sich nicht selbstständig an- und ausziehen kann.
  • …sich sicher und frei auf dem Spielplatz zu bewegen (Leitern erklettern, rutschen, schaukeln etc.).
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  • …koordinative Auffälligkeiten zeigt (Hampelmann, Seilspringen u.Ä. gelingen nicht).
  • …zu zeichnen oder zu schreiben, weil es dabei Finger- oder Handschmerzen bekommt.
  • …sich selbstständig anzuziehen.
  • …etwas exakt auszuschneiden.
  • …in einem passenden Tempo zu schreiben.
  • …auf der Linie zu schreiben.
  • …sich in der Schule zu konzentrieren.
  • …selbstständig altersentsprechende Tätigkeiten durchzuführen.
  • …auf einem Bein zu stehen, über eine Langbank, oder z.B. auf der Gehsteigkante zu balancieren.
  • …einfache Handlungsschritte bei Spielen oder Alltagstätigkeiten zu planen und durchzuführen (z.B. eine Kugelbahn zusammenbauen, einen Lego-Bausatz nach Anleitung zusammenbauen, eine Schüssel Müsli zubereiten, den Tisch decken u.Ä.).
  • …Würfelzahlen, Formen oder Farben zu unterscheiden, zu erkennen oder richtig zu benennen.
  • …Regelspiele zu spielen.
  • …selbstständig mit Besteck zu essen.
  • …ruhig zu sitzen und abzuwarten.
  • …sicher auf einem Trampolin zu springen.
  • …sich die Schuhe im stehen anzuziehen.
  • …Probleme hat die Grundformen zu zeichnen, auszumalen, auszuschneiden.
  • …Schwierigkeiten in der basalen Wahrnehmungverarbeitung zeigt (z.B. das Eincremen, Haare kämmen oder Abtrocknen nach dem Duschen ist problematisch? Andere Kinder werden „geschlagen“, weil ihr Kind seine Kraft nicht richtig einschätzen und dosieren kann? usw.).
  • …ein Puzzle zusammen zu bauen.
  • …b und d zu unterscheiden, 6 und 9 verwechselt u.Ä.

Häufig werden entsprechende Anforderungen von Kindergarten oder Schule gestellt und von KindergartenpädagogInnen oder LehrerInnen an die Eltern herangetragen. Ein gemeinsames Gespräch mit Eltern, ZuweiserInnen (Kindergarten oder Schule) und Ergotherapeut ist ein wichtiger Schritt für eine gelingende Therapie.
Dementsprechend orientieren sich die Ziele für die Ergotherapie im Bereich der Pädiatrie häufig an oben genannten Schwierigkeiten:

  • Maximilian bindet sich selbstständig in einer adäquaten Geschwindigkeit die Schuhe.
  • Maximilian erledigt selbstständig seine Hausaufgaben.
  • Maximilian schreibt leserlich und auf der Linie.
  • Maximilian deckt selbstständig den Tisch.
  • Maximilian benennt die Würfelzahlen spontan und ohne nachzuzählen korrekt.
  • Maximilian zeichnet ein Viereck und malt dieses innerhalb der Grenzen aus.
  • Maximilian schneidet eine einfache Form/ein Bild entlang der Linie aus.
  • Maximilian baut ein Puzzle ohne Unterbrechung zusammen.
In der Ergotherapie wird je nach Problemstellung und Zielformulierung mit Hilfe von verschiedensten Therapiemitteln und Konzepten daran gearbeitet den Grund für die Schwierigkeiten zu erkennen, gemeinsam mit dem Kind, den Eltern und sonstigen Bezugspersonen (Kindergarten, Schule, Tagesbetreuung etc.) Lösungswege zu erarbeiten und einen funktionierenden Alltag zu ermöglichen:

  • Aufklärung über die Diagnose/das Krankheitsbild und damit einhergehene Schwierigkeiten/Auffälligkeiten und Themen, um ein besseres Verständnis zu ermöglichen
  • grobmotorische Übungen (z.B. im Freien, an Spielplätzen oder in der Kletterhalle beim Bouldern)
  • feinmotorische Übungen und Spiele (z.B. mit der Ravensburger FeinMoKi)
  • graphomotorische Vorübungen und Übungsprogamme (z.B. nach Pauli und Kisch)
  • basale Wahrnehmungsschulung
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitstraining
  • räumlich-visuelle Wahrnehmungsschulung (z.B. auf Basis der Auswertung des FEW2)
  • Alltagstätigkeiten (Schuhe binden, An- und Ausziehen, Knöpfe öffnen und schließen, Schultasche packen, Schulweg etc.)
  • CO-OP